Kleinkläranlagen-info.de


Direkt zum Seiteninhalt

Frühe Abwasserbehandlung

Geschichte

Kulturgeschichte des Wassers


Die frühe Abwasserbehandlung

Die Schwemmkanalisation leitete das Abwasser unmittelbar in die Flüsse. Die Verschmutzung stieg daraufhin drastisch an und brachte einige Flüsse zum Umkippen. Das Wasser faulte und setzte Faulgase frei. In einem Gutachten für die Stadt London empfahl LIEBIG nun die Schwemmkanalisation beizubehalten, aber die Endleitung des Kanalnetzes nicht in die Themse zu legen, sondern das gesammelte Abwasser auf Äckern und Wiesen zu verrieseln. Diese Vorschläge wurden auch in deutschen Städten diskutiert. Angelegt wurden Rieselfelder in Danzig (1869), Münster (1870), Berlin (1873) und im selben Zeitraum in einigen weiteren deutschen Städten. Rieselfelder hatten einen großen Flächenbedarf, was ihren Einsatz zumeist auf kleinere Städte beschränkte. Auf ihnen wurde anfangs Gemüse gezogen. Doch Rieselfelder waren eine übelriechende Angelegenheit. Die Felder wurden zumeist von Sträflingen zwangsbewirtschaftet. Die Produkte wollte keiner essen.
Städte ohne die Möglichkeit zur Anlage von Rieselfeldern diskutierten den Einsatz von großen Becken, in denen sich der unlösliche Schmutz des Abwassers absetzen sollte, ehe es in die Flüsse geleitet wurde (Hamburg 1874). Frankfurt, das seit 1867 ein Kanalsystem gebaut hatte, erhielt 1887 das erste mechanische Klärwerk. Als ROBERT KOCH 1892 der Nachweis der Verbreitung der Choleraerreger über das Hamburger Trinkwasser gelang, wurde die Abwasserbehandlung auch aus hygienischen Gründen unumgänglich.



L&J Kraschewski GbR - letzte Aktualisierung am 15 Dez 2010

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü